Im Dezember genehmigte die amerikanische Arzneimittelzulassungsbehörde FDA (U. S. Food and Drug Administration ) die Ausweitung der Indikation von „Exablate Neuro“ zur Therapie des tremordominanten Parkinson-Syndroms bei Patienten ab dem 30. Lebensjahr.
„Extrablate Neuro“ steht für den Einsatz von fokussiertem Ultraschall gegen neurologische Erkrankungen im Gehirn.
Hinter MRIgFUS verbirgt sich Magnetresonanztomographie-gesteuerter fokussierter Ultraschall.
Im Gegensatz zur tiefen Hirnstimulation (THS) handelt es sich um ein Verfahren, welches ohne Öffnung des Schädels, also ohne offene Operation an Gehirn, möglich ist. Aber ebenfalls im Gegensatz zur THS ist das Verfahren irreversibel, die THS kann im Gegensatz dazu jederzeit unterbrochen oder vollkommen abgestellt werden, sie ist also reversibel. Beim MRIgFUS werden krankhaft aktive Hirnzellen an genau lokalisierten Stellen im Gehirn mit Hilfe von gebündeltem Ultraschall gezielt erhitzt (ca. 55 °C) und durch diese Hitze zerstört. Zuvor wird mit geringeren Temperaturen das Zielgebiet genau angesteuert. Da der Patient wach ist, ist das Ergebnis sofort am Ausbleiben des Tremors (Zittern) wahrzunehmen. Die erste Machbarkeitsstudie im Bereich Neurologie betraf die Krankheit „essentieller Tremor“ (Proof-of-Concept Studie, Elias et al., 2013; Lipsman et al., 2013).
Die Erstzulassung zur Therapie dieses Krankheitsbildes in den USA erfolgte 2016.
Technisch liegt der Patient in einem MRT und trägt einen speziellen Ultraschallhelm. Diese Kombination erlaubt es prinzipiell, an jedem Punkt des Gehirns Gewebe zielgenau zu erhitzen und zu zerstören, ohne dafür den Schädel zu eröffnen. Der Helm mit 1024 Ultraschallquellen mit Hilfe eines stereotaktischen Rahmens auf dem Kopf des Patienten platziert.
Mehr zum Verfahren siehe: https://www.insightec.com/clinical/neurosurgery
Das erste Gerät dieser Art wurde im April 2018 in der Universitätsklinik Bonn in Betrieb genommen.
Ansehen kann man sich das Verfahren auch auf You Tube unter A Focused Ultrasound: Patient Story