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Schwerbehindertenausweis bei Parkinson (Teil 6)
Einen orangen Parkausweis können schwerbehinderte Parkinson-Betroffene unter bestimmten Voraussetzungen erhalten, um z.B. im eingeschränkten Halteverbot parken zu können. Der Parkausweis ist personenbezogen, d.h. er kann eingesetzt werden, wenn der Mensch mit Behinderung das Auto selbst fährt oder gefahren wird. Es gibt verschiedene Arten von Parkausweisen und weitere Parkerleichterungen. Der orange Parkausweis gilt nur in Deutschland, nicht in Europa.

Abbildung 1: oranger Parkausweis für Behinderte

Parkerleichterungen – Parkausweis Deutschland - orange

Einen orangen Parkausweis können schwerbehinderte Parkinson-Betroffene unter bestimmten Voraussetzungen erhalten, um z.B. im eingeschränkten Halteverbot parken zu können. Der Parkausweis ist personenbezogen, d.h. er kann eingesetzt werden, wenn der Mensch mit Behinderung das Auto selbst fährt oder gefahren wird. Es gibt verschiedene Arten von Parkausweisen und weitere Parkerleichterungen. Der orange Parkausweis gilt nur in Deutschland, nicht in Europa.

Kriterien für den orangen Parkausweis (gültig in Deutschland)

Der orangefarbene Parkausweis der Bundesrepublik ist eine Ausnahmegenehmigung, die bei der örtlich zuständigen Straßenverkehrsbehörde beantragt werden muss. Er gilt in allen Bundesländern und ist gut sichtbar hinter der Windschutzscheibe anzubringen.

Er berechtigt
• im eingeschränkten Halteverbot und auf Anwohnerparkplätzen bis zu 3 Stunden zu parken. Die Ankunftszeit ist durch eine Parkscheibe kenntlich zu machen
• im Zonenhalteverbot oder in Parkbereichen, in denen Parkzeitbegrenzungen bestehen, die zugelassene Parkdauer zu überschreiten
• in Fußgängerzonen während der Ladezeit zu parken
• in verkehrsberuhigten Bereichen auch außerhalb der gekennzeichneten Flächen zu parken, sofern der durchgehende Verkehr nicht behindert wird
• an Parkuhren und Parkscheinautomaten ohne Gebühr und zeitlich unbegrenzt zu parken

In zumutbarer Entfernung darf keine andere Parkmöglichkeit bestehen und es darf max. 24 Stunden geparkt werden.

Die Diagnose Parkinson allein reicht nicht aus; entscheidend sind die tatsächliche Gehfähigkeit und die Ausprägung der Behinderung.

Voraussetzungen:

Auf dem Ausweis muss das Merkzeichen G (Gehbehinderung) und das Merkzeichen B (Begleitperson) und ein GdB (Grad der Behinderung) von ≥ 70 % allein für Funktionsstörungen an den unteren Gliedmaßen oder der Lendenwirbelsäule mit Einfluss auf das Gehvermögen vorliegen.

Achtung!

Bei diesem Ausweis kommt es – wie oben bereits genannt – auf den Einzel-GdB für die jeweils genannte Funktionsstörung an und nicht auf den Gesamt-GdB.

Unterschiede für Parkerleichterungen in einzelnen Bundesländern

Einige Bundesländer geben eigene Parkausweise aus:

Berlin und Brandenburg: oranger Parkausweis zum Parken auf Behindertenparkplätzen! in Berlin und Brandenburg

Mecklenburg-Vorpommern, Rheinland-Pfalz und Schleswig-Holstein: gelber Parkausweis, der die Rechte des orangen Parkausweises einem größeren Personenkreis gewährt, Gültigkeit in diesen drei Ländern

Nordrhein-Westphalen: oranger Parkausweis für einen größeren Personenkreis, gültig nur in NRW

Sachsen: gelber Parkausweis, der die Rechte des orangen Parkausweises einem größeren Personenkreis gewährt, gültig nur in Sachsen

Sachsen-Anhalt: weißer Parkausweis für Menschen mit vorübergehender Funktionseinschränkung der Beine (bis 6 Monate), der in Sachsen-Anhalt wie ein blauer Parkausweis gilt

Saarland: Sonderparkerlaubnis für Behindertenparkplätze für einen erweiterten Personenkreis, gültig nur im Saarland

Der orange Parkausweis ist personengebunden und darf nur genutzt werden, wenn sich der Berechtigte im Fahrzeug befindet, entweder als Fahrer oder Beifahrer. Der Ausweis muss gut sichtbar im Fahrzeug ausgelegt werden, wenn ein Behindertenparkplatz genutzt werden soll.

Die unberechtigte Nutzung eines Behindertenparkplatzes ist eine Ordnungswidrigkeit und kann mit Bußgeldern und Abschleppen geahndet werden.

Fazit
Parkinson-Patienten können einen orangen Behindertenparkausweis erhalten, wenn die Erkrankung zu den oben beschriebenen Merkzeichen führt, nicht allein aufgrund der Diagnose. Eine ärztliche Stellungnahme, die die funktionellen Einschränkungen detailliert beschreibt, ist für die Antragstellung hilfreich.

Zusammengefasst
Eine Parkerleichterung darf nur mit gültigem, personengebundenem orangen Parkausweis genutzt werden, der in der Regel bei Gehbehinderung mit Begleitperson ausgestellt wird. Die Nutzung ist an die Anwesenheit der berechtigten Person gebunden.

Praktisches Vorgehen
Wie kann man lokale Parkerleichterungen finden? Im Suchfeld am PC „Parkerleichterung“ und den Ort eingeben. Beispiel: Bei Eingabe Parkerleichterung + Gießen kommt man auf folgenden Link….mit umfangreichen Erläuterungen

Eine Parkerleichterung würde man in Gießen z.B. auch mit dem Merkzeichen G (erheblich gehbehindert) und B (Berechtigung zur Mitnahme einer Begleitperson) und eine GdB von mindestens 70 % erhalten.

Erlaubte Parkzonen in diesem lokal speziellen Fall

Im eingeschränkten Halteverbot (siehe Abbildung) bis zu drei Stunden mit Parkscheibe.

SBA_oranger Paarkausweis_Teil 6_06

Abbildung 2: Verkehrszeichen für eingeschränktes Halteverbot

Auf Parkplätzen mit Parkuhren oder Parkscheinautomaten darf ohne Gebühr und ohne zeitliche Begrenzung geparkt werden.

Zahlreiche weitere Erleichterungen in Gießen siehe o. g. Link …..

Antrag für Limburg

SBA_oranger Paarkausweis_Teil 6_04

Abbildung 3:Antrag auf Parkerleichterung für den Kreis Limburg-Weilburg

Praktische Hinweise

Zur Beantragung Passfoto, Schwerbehindertenausweis und den letzten Bescheid des Versorgungsamts mitbringen. Einen Parkausweis können z.B. auch Ehepartner oder Kinder beantragen und/oder nutzen, wenn der berechtigte schwerbehinderte Mensch nicht selbst in der Lage ist, das Fahrzeug zu führen. Die Nutzung ist daran gebunden, dass der schwerbehinderte Mensch befördert wird.

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Am 27.08.2025 besuchte ich interessierte Betroffene und Angehörige im Leonardo Hotel Mönchengladbach zu einem Vortrag über Ernährung bei Parkinson. Die Ernährung spielt bei der Parkinson-Krankheit eine wichtige unterstützende Rolle, sowohl im Hinblick auf die Symptomkontrolle als auch auf den Krankheitsverlauf und die Lebensqualität.
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